Der Ausschnitt zeigt einen Teil des Niedersächsischen Berglandes im Kontaktbereich zum Norddeutschen Tiefland. Im Zentrum des Ausschnittes liegt der Harz (1, im Ausschnitt nur der Westharz). Seine Pultscholle ist deutlich über das umgebende Deckgebirge herausgehoben. Er zeigt in der GMK50 einen scharfen Gebirgsrand nach Norden zum subherzynen Becken. Nach Süden ist der Übergang etwas weniger deutlich. In der GMK50 von Niedersachsen werden die morphologischen Besonderheiten dieses paläozoischen Mittelgebirges vor allem durch die starke Zertalung mit daraus resultierend sehr steilen Hangbereichen (Innerstetal, Granebach, Gosetal) erzeugt. Dominant sind im Harz Hangbereiche mit Neigungsstärken von im Durchschnitt ca. 13 (RE 2313) bzw. 20 Grad (RE 2314). Solche steilen Flächen prägen das Landschaftsbild im Westharz und machen unter anderem (neben der absoluten Höhe über NN) den Kontrast zur umgebenden Landschaft aus. Unterbrochen werden diese Steilhangbereiche immer wieder von Scheitelbereichen der RE 2313, die die Gipfelregionen der meisten Höhenrücken einnehmen. Über dieses Niveau hinaus ragt der langgestreckte Zug des Ackerbruchberges (2), dessen Scheitelbereiche eine Höhe von durchschnittlich 780m über NN erreichen. Die Clausthaler Hochfläche (3) sowie Flächen südöstlich des eigentlichen Bruchberges sind gut am Auftreten der RE 2220 (‚sehr flach geneigte Hangbereiche in großer Höhe über NN') zu erkennen. Diese Flächen mit Hangneigungen von durchschnittlich 3 Grad sind im Harz teilweise mit Hochmooren bedeckt. Deutlich an der Farbe zu erkennen sind Senkenbereiche mit kleinem Einzugsgebiet (RE 0120), die im Mittel stärker geneigt (über 1 Grad) sind als andere Senkenbereiche und in der Regel die Oberläufe der Fließgewässer darstellen. Daran anschließende Senkenbereiche sind hier im Mittelgebirgsraum kaum differenziert, da bei 50 m Rasterweite in engen Mittelgebirgstälern die Tiefenlinie selten über eine Breite von einer Rasterzelle hinaus geht.
[Ausschnitt aus der GMK 50 Niedersachsen]]
Das den Harz umgebende Deckgebirge bildet eine Schichtkammlandschaft, die im Süden und Westen des Ausschnittes Übergänge zu einer Schichtstufenlandschaft erkennen läßt. Dabei durchragen die mesozoischen Schichtkämme ein durch Lößbedeckung stark ausgeglichenes Relief. Hier dominieren die gelben Farben der flach geneigten Hangbereiche (RE 2211) mit Neigungen von im Durchschnitt knapp 3 Grad, die in der Regel mit Löß bedeckte Flächen darstellen. Immer wieder sind diese Flächen mit den Scheitelbereichen RE 2311 und 2312 durchsetzt. Sie können entlang der größeren Fließgewässer wie Innerste (7)) und Oker (9) mit älteren Flußterrassen in Verbindung gebracht werden. Gut zu erkennen sind die Strukturen der Schichtkämme wie z.B. Harliberg (6) im Osten, Harplage (4) und Heber (5) im Nordwesten, sowie die Schichtstufe der Kalkberge am Südrand des Harzes, deren Hänge von Reliefeinheiten der mittleren Neigungsstärke gebildet werden. Wegen der schmalen Grate der Schichtkämme sind die Scheitelbereiche ebenfalls nur schmal ausgeprägt. Beim Übergang zu Schichtstufen sind etwas flächigere Scheitelbereiche jedoch zu erwarten. Diese Landschaft ist durchzogen von breiteren Senkenbereichen (Täler und Beckenstrukturen). Breite auffällige Senkenbereiche mit geringer bzw. sehr geringer Höhe über Tiefenlinie stellen meist Talauen und Niederterrassen dar. Es handelt sich dabei um die Täler der Innerste (7 im Norden, der Söse (8) im Süden, der Oker (9) im Nordosten.
Dieser Ausschnitt aus der GMK50 von Niedersachsen zeigt den Übergang zum norddeutschen Tiefland, einem separat bearbeiteten Landschaftsteilraum. Da die Grenze automatisiert mittels komplexen und lokalen Reliefparametern erzeugt wurde und für die gesamte Landesfläche einheitlich gelten muß, ist sie im Detail nicht immer plausibel. Dies zeigt der nordöstlichste Bereich des Ausschnittes, wo Flächen von dieser Landschaftsgrenze auf nicht nachvollziehbare Weise geteilt werden.